Energydrinks gibt es in Deutschland seit 1994 legal zu erwerben, wobei zunächst nur Getränkedosen zum Verkauf angeboten wurden. Zumeist haben diese Dosen einen Inhalt von 250 Millilitern. Heute gibt es in Deutschland Energydrinks in verschieden Arten und Verpackungsgrößen zu kaufen. Es gibt sie zusätzlich noch als sogenannte Energyshots, als Sirup oder auch in Tablettenform zu erwerben. Weiterhing gibt es sie aber vereinzelt auch in Glas- und Kunststoffflaschen sowie in zahlreichen Internetgeschäften zu kaufen, in denen teilweise Getränke angeboten werden, welche es in den Supermärkten nicht gibt. Seit 2009 gibt es in Deutschland sogenannte Energyshots. Sie erlebten einen ebenfalls sehr erfolgreichen Aufstieg als Modegetränk in Deutschland. Diese „Shots“, also zu Deutsch „Schüsse“, sind rechtlich nicht definiert. Sie können jedoch als Energydrinks in hochkonzentrierter Form beschrieben werden. Die Inhaltsstoffe ähneln sich denen in den Drinks, jedoch mit wesentlich weniger Wasser und in Verpackungsgrößen von nur 25 Millilitern bis 75 Millilitern. Sie werden als Nahrungsergänzungsmittel verkauft und unterliegen laut den Vorgaben der „Nahrungsergänzungsmittelverordnung“ einer Anzeigepflicht beim „Bundesamt für Verbraucherschutz“ (BVL), welches sich in Berlin befindet. Eine Auflage ist, dass die Trendgetränke nur mit Aufdrucken von Verzehrsempfehlungen in den Verkehr gebracht werden dürfen. Bei den Produkten welche sich aktuell auf dem deutschen Markt befinden, wird einheitlich „eine Portion am Tag“ pro Person empfohlen. Eine weitere Art, Energydrinks zu kaufen, ist in Form von Sirup. Dieser wird im Haushalt nur noch mit kohlensäurehaltigem Wasser verdünnt und ist dann sofort zum Verzehr geeignet. Auch als Tabletten gibt es sie im deutschen Einzelhandel. Diese werden vom Verbraucher wie bei Sirup nur in kohlensäurehaltigem Wasser aufgelöst und können verzehrt werden. [118]
Energydrinks in ihren verschiedenen Arten werden zumeist von Großkonzernen hergestellt, jedoch stellen auch einige Geschäfte und Discounter ihre hauseigenen Produkte selbst her. Am Meisten produziert der Marktführer „Red Bull“ aus Österreich. Er produziert dabei nicht nur für sich, sondern auch für andere kleinere Tochterunternehmen. Deutschland hat im Vergleich zu anderen Ländern eine breite Produktpalette. Es gibt weltweit bekannte Produkte wie „Black Cat“ oder „Sexergy“, aber auch zahlreiche Produkte von weniger bekannten Herstellern, welche jedoch günstiger zu erwerben sind als Markenprodukte.
Diese Getränke sind im Vergleich zu anderen Erfrischungsgetränken relativ teuer. So kostet eine Dose Red Bull mit 250 Millilitern Inhalt etwa einen Euro, wobei man beispielsweise eine Wasserflasche mit 1,5 Litern Inhalt bereits ab 40 Cent kaufen kann. Jedoch gibt es auch Energydrinks, welche für 250 Milliliter Inhalt fast zwei Euro in Deutschland kosten. Die Bundesrepublik Deutschland hat im Vergleich zu anderen Ländern noch günstigere Preise. So müssen andere Staaten, welche selbst keine Getränke herstellen, diese importieren, was sie teurer macht. So muss man in der Republik Kroatien, welche Getränke importiert, teilweise bis zu drei Euro für eine Dose Red Bull bezahlen, obwohl der monatliche Durchschnittsverdienst mit 5.200 kroatischen Kuna (HRK), was etwa 693€ entspricht deutlich geringer ist als in Deutschland. [119]
In der Bundesrepublik gibt es solche Getränke flächendeckend in Tankstellen, Supermärkten, Discountern und in sogenannten „1€ Läden“ sowie in einigen Restaurants oder Bistros, hier jedoch nicht flächendeckend in Deutschland. Bei großen Handelskonzernen schreibt die Konzernführung vor, ob dieses Getränk in das Sortiment aufgenommen wird oder nicht. In Restaurants oder Bistros ist es den jeweiligen Betreibern oder den selbstständigen Besitzern selbst überlassen, ob sie das Trendgetränk in ihr Getränkeangebot aufnehmen.
In Deutschland gibt es keine Altersbeschränkung für den Kauf dieser Getränke, obwohl dies schon seit geraumer Zeit diskutiert wird. Auch in der für diese Seminarfacharbeit durchgeführten Umfrage zeigte sich, dass der Großteil der befragten Personen für eine Einführung einer solchen Altersschranke ist, wie es in Belgien bereits teilweise in die Realität umgesetzt wurde (siehe Ergebnisse der Umfrage zum Thema “Energydrinks”). Dort dürfen einige Energydrinks erst ab 16 Jahren verkauft werden, da diese einen noch höheren Koffeinanteil aufweisen als Andere, für die es keine Altersbeschränkung gibt. Um den Verbraucher auf die Inhaltsstoffe und die damit verbunden Risiken hinzuweisen, müssen diese auf den Etiketten klar und deutlich deklariert werden. Eine typische Etikettendeklarierung lautet folgendermaßen:
„Energydrink – erhöhter Koffeingehalt (32mg/100ml) Zutaten: Wasser, Saccharose, Glucose, Säureregulator (Natriumcitrate, Magnesiumcarbonat), Kohlensäure, Säuerungsmittel: Zitronensäure, Taurin(0,4%), Koffein(0,03%), Glucuronolacton, Inosit, Vitamine (Niacin, Pantothensäure, B6, B12), Aroma, Farbstoffe (einfacher Zuckerlikör, Riboflavin).“ [120]
Ab Dezember 2014 verpflichtet eine Lebensmittelinformationsverordnung die Hersteller in der gesamten EU zu dem deutlich erkennbaren Warnhinweis:
„Erhöhter Koffeingehalt. Für Kinder, Schwangere oder stillende Frauen nicht empfohlen.“ [121]
In der zu dieser Arbeit durchgeführten Umfrage kann man entnehmen, dass von den Personen, die befragt wurden, „Red Bull“ die mit Abstand bekannteste Marke ist. Einige Personen kannten die Marken „Monster“ und „Effect“. Doch es zeigte sich auch, dass weniger bekannte Energydrinks, wie zum Beispiel „Relentless“ oder „Booster“, ebenfalls innerhalb der befragten Personen bekannt sind. Eine Übersicht welche Marken bei den befragten Personen bekannt sind, befindet sich bei Ergebnisse der Umfrage zum Thema “Energydrinks”.