Gefährdung der Gesundheit

Mögliche Gefährdung und Suchtgefahr

Der Trendkonsum von Energydrinks ist in den letzten Jahren sehr drastisch angestiegen. Vor allem bei Jugendlichen ist diese neu aufgekommene Mode sehr beliebt. Diese Getränke wurden von der Getränkeindustrie gezielt hergestellt, um eine leistungssteigernde Wirkung auf den menschlichen Körper hervorzurufen. In den meisten Drinks sind 32 Milligramm Koffein pro 100 Milliliter enthalten, was in Deutschland den höchsten zulässigen Wert der vorhandenen Menge entspricht, hierzu zählen beispielsweise die Produkte „Monster“, „Red Bull“ oder „Rockstar“. [52] Anhand einer durchgeführten Umfrage der Seminarfachgruppe, konnte festgestellt werden, dass diese Getränke sehr weit verbreitet sind und von sowohl jüngeren als auch von älteren Personen konsumiert werden. Weiterhin wurde deutlich, dass von den 200 befragten Probanden 104 Personen bis 18 Jahre Energydrinks schon einmal konsumiert haben. Nur 74 Befragte waren älter als 18 Jahre. Es lässt sich eindeutig ein Trend feststellen, denn von den 104 Jugendlichen bis 18 Jahren waren 29 Personen unter 14 Jahren (siehe Ergebnisse der Umfrage zum Thema “Energydrinks”). [53]

Hierzu ein Beispiel: Ein Mädchen, welches sich selber „Das Mädchen vom Dach“ nennt, schrieb am 22.04.2013 einen Artikel mit der Überschrift „14 Tage ohne Energy Drinks“. Darin versuchte sie zu beschreiben, wie sie ihren Koffeinkonsum in den Griff bekommen wollte. Sie erzählte, dass sie schon recht jung verschiedene Energydrinks am liebsten jedoch das Produkt „Red Bull“, konsumierte. Schon bald konnte sie nur am Geschmack der einzelnen Getränke erkennen, um welches es sich handelte. Sie nahm die Drinks nur in der Schulzeit zu sich. Am Wochenende und zu Hause aber nicht. Ihrer Meinung nach bestand für sie kein Zwang darin, die Getränke zu konsumieren, doch sie zitierte,

„ …der goldene nach Gummibärchen riechende Zuckersaft und ich gehörten für meine Mitschüler untrennbar zusammen.“

Doch seit ihrem Abitur im Jahre 2007 änderte sich das. Von da an gab es keinen Tag mehr, an dem sie nicht mindestens einen Liter dieses Produktes zu sich nahm. Das betroffene Mädchen beschrieb weiterhin, dass sie wegen einer schweren Operation ins Krankenhaus musste. Dort fiel den Ärzten ihr zu niedriger Blutdruck auf, der erst dann den Normalbereich erreichte, wenn sie koffeinhaltige Substanzen zu sich genommen hatte. Einige Monate später, erkannte sie selbst, dass sie süchtig nach einem ganz bestimmten Drink war, der sich irgendwann zu ihrem Markenzeichen entwickelt hatte. Erst nach dieser Erkenntnis begannen Außenstehende, sie über die Risiken des Konsums von Energydrinks aufzuklären und sie auf einen diesbezüglichen Todesfall in England hinzuweisen. Doch all das reichte noch nicht aus, keine weiteren koffeinhaltigen Getränke mehr zu konsumieren. Ihr Körper stand sechs Jahre unter ihrer persönlichen Droge Koffein. Auch bei ihr kristallisierten sich Folgeerscheinungen heraus, wie zum Beispiel Herzrasen, welches sich für sie anfühlte als würde ihr Herz explodieren. Selbst wenn sie wach wurde trank sie etwas von ihrem Energydrink, was zur Folge hatte, dass ihr Ruhepuls sich nie entspannte und eine permanente Erschöpfungsphase bei ihr eintrat. Sie beschloss nun keine koffeinbeinhaltenden Getränke mehr zu sich zu nehmen. Daraus folgten jedoch starke Entzugserscheinungen, wie kalte Schweißausbrüche, starkes Zittern und das permanente Gefühl der Übermüdung. Sie bemerkte sogar, dass bei ihr tatsächlich eine psychische Abhängigkeit auftrat, denn es fiel ihr extrem schwer, an einem Regal im Supermarkt vorbeizugehen, ohne einen solchen Drink einzukaufen. Leider traten noch nachhaltig Probleme ein, die sich darin zeigten, dass ihr Herz immer noch sehr schnell schlug und sie auch weiterhin ständig müde war. [54]

Dieses Beispiel beweist, dass das Problem Energydrinks schon seit ein paar Jahren existiert und es einfach noch sehr viele Defizite in der Forschung gibt, um dieses Problem richtig einzustufen. Zum anderen, dass es viel zu wenig Aufklärung über die Risiken des unkontrollierten Genusses solcher Getränke gibt.

Diese oben genannten Fakten zum Thema Trendentwicklung machen immer mehr in Deutschland die Runde. Auch der Kinderarzt und Kardiologe Martin Hulpke-Wette bestätigt, dass diese Getränke die Gesundheit erheblich gefährden, denn diese hohen Mengen an Koffein, können durchaus zu Kreislaufproblemen führen und diese bis hin zum Tod. Auch kann die Einnahme Nierenversagen hervorrufen. Der Mediziner positioniert sich hier und fordert das Verbraucherschutzministerium zum Eingreifen auf. [55]

Im weltweiten Vergleich gehört Deutschland nur zu den diesbezüglich gering betroffenen Ländern. Dies können auch die Verfasser dieser Arbeit bestätigen, da in einer Umfrage 8 Probanden angegeben haben, diese Getränke täglich zu konsumieren und 100 der 200 Befragten, diese kaum oder gar nicht einnehmen (siehe Ergebnisse der Umfrage zum Thema “Energydrinks”). [56] Studien in Schweden und der USA, wiesen jeweils fünf Erkrankungs- oder Todesfälle auf. Aus Schweden wird berichtet, dass ein 18 Jahre alter Mann im Jahre 2005 einige Dosen Energydrinks zu sich nahm, weil er sich von deren leistungs- und konzentrationssteigernde Wirkung versprach, um intensiver für seine bevorstehende theoretische Fahrschulprüfung lernen zu können. Nach der Einnahme brach er kurze Zeit später zusammen und verstarb. Die genaue Todesursache konnte jedoch niemals geklärt werden. Dieses Beispiel deutet wieder auf den unzureichenden Kenntnisstand der Gefährdung der Menschen durch diese Getränke hin. Ein weiteres Beispiel gibt eine 31- jährige Frau, die in einem Wettlauf nach dem Konsum von 3 Dosen „Red Bull“ mit einem sehr schlechten Gesundheitszustand ins Krankenhaus befördert wurde und hier an Nierenversagen starb. In Amerika wurde ein Test durchgeführt, in denen 3 Gruppen von Personen im Alter zwischen 19 und 30 Jahren A ein Getränk, B Energydrinks und C Energydrinks mit Wodka zu sich nehmen sollten. Nach der Eingangsstudie trank jeder der Probanden zwei Dosen Energy. Der Gesundheitszustand der an der Studie teilnehmenden Testpersonen wurde in regelmäßigen Abständen kontrolliert. Nach vier Stunden, zeigten sich bei einem Teilnehmer schon erstmals Blutdrucksteigerungen und eine Zunahme der Herzfrequenz. Nach Beendigung des Testes stellte man fest, dass es zu Störungen im zentralen Nervensystem gekommen war, denn bei vier Testpersonen ließen sich Krämpfe und Migräne nachweisen, obwohl die Betroffenen vorher nie an solchen Symptomen litten. Mittlerweile geht die deutsche Giftgesundheitszentrale von einer gesundheitlichen Beeinträchtigung dieser Getränke aus, denn es liegen ihr 91 Meldungen über unerwünschte Wirkungen nach dem Konsum von Energydrinks vor. [57]

Häufiger jedoch, treten Erkrankungen oder Todesfälle in Verbindung von Energydrinks mit Alkohol auf. Nach der Einnahme dieser Kombination kann es zu Kopfschmerzen, Schwächeanfällen, Mundtrockenheit und reduzierter Koordination kommen.

Generell sollten Menschen, die sehr anfällig für Krankheiten sind, Energydrinks nicht konsumieren. Daher ist der Konsum für Schwangere, Stillende und Menschen mit Herz-Kreislaufproblemen keinesfalls geeignet. [58] In der durchgeführten Umfrage der Seminarfachgruppe wurde ebenfalls festgestellt, dass Schwangere, Minderjährige, Rentner und Menschen mit einer Diabetesvorerkrankung das Einnehmen solcher Getränke unterlassen sollten (siehe Ergebnisse der Umfrage zum Thema “Energydrinks”). [59] Auch der Irrglaube vieler Jugendlichen, dass sie derartige Getränke so viel konsumieren können wie sie wollen, und ihnen nichts dabei geschieht, ist Irrsinn. Viele Jugendliche nehmen die beliebten Getränke in Verbindung mit Alkohol auf, durch die es zu unkalkulierbaren gesundheitlichen Problemen kommen kann, denn in der Kombination mit Alkohol werden die motorischen (koordinierten) und visuellen (räumlich wahrnehmbare) Fähigkeiten extrem eingeschränkt und die eigene Leistungsfähigkeit wird überschätzt, so kann es zu Fehleinschätzungen kommen, die fatale Unfälle zur Folge haben können. [60]

Dies zeigte sich auch in einer Auswertung eines Fragebogens der Seminarfachgruppe, dort gaben 74 der Befragten an, ihre konsumierten Energydrinks mit Alkohol zu mischen (siehe Ergebnisse der Umfrage zum Thema “Energydrinks”). [61]

Da Energydrinks große Mengen Koffein enthalten, führen sie in einer Mischung mit Alkohol dazu, dass sich der Konsument sehr wach fühlt und eine anregende Wirkung verspürt. Das hat den Nachteil zur Folge, dass der Betroffene gar nicht merkt, wie betrunken er eigentlich ist, was zu einem weiteren Alkoholkonsum führen kann. Durch die Markierung des Trunkenheitsgrades kann es ebenfalls zu massiven Fehlhandlungen bei Menschen kommen, denn oft bemerkt der Konsument nicht, dass er beispielsweise gar nicht mehr in der Lage ist, ein Fahrzeug zu führen. [62] Kathleen Miller von der Universität in Buffallo sagt dazu,

„Koffein minimiert die Einschränkungen nicht, die der Alkoholkonsum verursacht – es umnebelt nur die offensichtlichsten Auswirkungen.“ [63]

Diese Aussage bestätigt die risikoreiche Aufnahme von Alkohol im Zusammenspiel mit Energydrinks.

Diese Erkenntnis kann auch die Seminarfachgruppe anhand eines Interviews mit einem Betroffenen aus Thüringen bestätigen, welcher auf Grund seines Energydrinkkonsums, der in Verbindung mit Stress stand, einen epileptischen Anfall erlitt. Der Betroffene hatte an einem Abend im Februar 2013 mit seinen Freunden Alkohol getrunken. Da er am nächsten Morgen sehr früh in eine andere Stadt fahren wollte, kauften er und seine Freunde eine Palette „Rockstar“ und trank davon drei Dosen je 500 Milliliter. Er bestätigte auch, gewusst zu haben, dass diese koffeinhaltigen Getränke gewisse Nebenwirkungen aufweisen, war sich jedoch nicht darüber im Klaren, dass diese Einnahme solche drastischen Folgen für ihn haben könnte. Er konsumiert heute noch Energydrinks, da er ausdrücklich betonte, dass an dem besagten Tag Stress und zu wenig Schlaf, neben dem Konsum von Energydrinks, auch eine entscheidende Rolle spielten. Zum Thema Energydrinks mit Alkohol äußert er sich dahin gehend, dass man immer wieder beachten muss, dass es sich um hochprozentigen Schnaps handelt, man jedoch trotzdem oft in die Versuchung geführt wird durch verschiedene Angebote in Bars oder Diskotheken diese Kombination zu probieren. Wie zum Beispiel „Doppel- oder Trippeldecker“, was so viel bedeutet, wie einen Drink zu bezahlen und einen beziehungsweise zwei gleiche Getränke kostenlos dazu zu bekommen,. Bei Jugendlichen spielt auch der sogenannte Gruppenzwang eine drastische Rolle. Der Betroffene ist jedoch auch der Meinung, dass die Menschen nicht genug über die Risiken der Getränke aufgeklärt sind. Folgen, wie zum Beispiel die Verengung der Blutgefäße ist bekannt, jedoch die extremen Ausmaße, die dieser Konsum nach sich ziehen kann, sind noch völlig unbekannt für die Bevölkerung. [64]

Auch im Ausland gibt es Erkrankungs- oder Todesfälle in Bezug auf Energykonsum mit Alkohol. Zum Beispiel weist eine schwedische Studie auf, dass eine 19-jährige Frau nach dem Konsum von sechs Wodka-Energy Mischungen am nächsten Morgen Tod aufgefunden wurde und jede Analyse auf Drogen negativ war. Somit konnte keine eindeutige Todesursache ermittelt werden. Bekannt wurde auch, dass ein 20-jähriger Mann, der in seiner Kindheit an Epilepsie gelitten hatte, einen Krampfanfall bekam, nachdem er am Vorabend „Red Bull“ in Verbindung mit Wodka konsumiert hatte. Und auch dafür konnte kein Arzt eine nachweisliche Erklärung finden. [65]

Daran kann man wieder feststellen, dass die Forschungen auf diesem Gebiet einfach noch zu große Lücken aufweisen.

Auch durch den Fragebogen der Verfasser dieser Arbeit konnte festgestellt werden, dass viele diese Getränke konsumieren, da ihnen diese einfach schmecken, sie etwas Neues ausprobieren wollen oder einfach aus dem Grund, dass es heutzutage als Partygetränk einen festen Platz im Leben Vieler, vor allem junger Menschen hat und kaum noch weg zu denken ist (siehe Ergebnisse der Umfrage zum Thema “Energydrinks”). [66]