Die Grundidee zur Energydrinkherstellung war, ein Getränk zu erfinden, welches eine anregende Wirkung auf den menschlichen Organismus hat. Die Gründe, warum man so ein Getränk produzieren sollte, kamen aus dem alltäglichen Leben der Menschen. Es kam immer mehr zu Unfällen und Gefährdungen wegen Übermüdung wie beispielsweise im Straßen- oder im Zugverkehr, aber auch zu Störungen des biologischen Rhythmus aufgrund von langen Flugreisen, sogenannten Jetlags, wie sie nach langen Flügen durch mehrere Zeitzonen auftreten. Um diese Unfälle zu vermeiden oder zumindest die Zahl dieser zu verringern, wurde der Ruf nach solchen Getränken immer lauter.
Die Idee zur Herstellung dieser Getränke kommt aus dem Land Japan. Bereits nach dem Ende des zweiten Weltkrieges im Jahre 1945 wurde den zahlreichen japanischen Kamikazepiloten, (als solche werden Piloten bezeichnet, welche sich mit ihrem Bomberflugzeugen auf die gegnerischen Ziele stürzen) auch denen, die sich noch in der Ausbildung befanden, Taurin in die Getränke gegeben. Dies sollte nach Vorstellungen der Erfinder und Tester die Sehleistung sowie die Konzentrationsleistung steigern. Nachdem in den oben genannten Bereichen Erfolge verzeichnet wurden, kam es dazu, dass diese Getränke auch in anderen eingesetzt wurden, so zum Beispiel als fester Bestandteil in der Ausrüstung der japanischen Spitzensportler, da dies damals wie heute offiziell nicht zu den Dopingmitteln zählt. In den 1960er Jahren startete Japan als erstes Land weltweit mit dem flächendeckenden und legalen Verkauf von Energydrinks. Der erste Energydrink aus Japan ist „Lipovitan D“. In der Umfrage der Seminarfachgruppe wurde nach bekannten Marken dieser Energydrinks gefragt (siehe Ergebnisse der Umfrage zum Thema “Energydrinks”). Die Auswertung der Antworten zeigt, dass dieser Drink „Lipovitan D“ bei keinem der befragten Personen bekannt ist. Dieses Getränk gilt als „Mutter“ der Energydrinks, heute ist jedoch „Red Bull“ der meistverkaufte Energydrink weltweit. [2]
In Europa war Österreich das erste Land, welches Energydrinks herstellte. Den Auftrag dafür erteilte der Gründer der Firma „Red Bull GmbH“ Dieter Mateschitz. Dieser war in Thailand unterwegs und fand dort eine Firma, die Energydrinks herstellte. Von der Idee begeistert importierte er seit Beginn der 1980er regelmäßig Getränke nach Österreich. 1984 kam es zur Gründung der „Red Bull GmbH“. Diese gründete er gemeinsam mit seinen Partnern „Chaleo“ sowie „Chalerm Yoovidha“ aus Thailand. Nach einigen Abwandlungen der Rezeptur des thailändischen Getränkes „Krating Daeng“ und der Entwicklung eines eigenen Marketingkonzeptes wurde im Jahr 1987 das Getränk „Red Bull“ offiziell auf dem Markt eingeführt. Die Markteinführung in Österreich war ein großer Erfolg. Bereits im ersten Jahr wurden über 30 Milliarden Energydrinks dieser Marke in Österreich verkauft. Red Bull ist seit der Markteinführung in Europa der führende Konzern. Mittlerweile gibt es das Getränk „Red Bull“ in über 160 Ländern weltweit, wobei noch weitere Länder im Nahen Osten folgen sollen. Die Absatzzahlen werden nach heutigen Einschätzungen in den nächsten Jahren weiter steigen, was bedeutet, dass die Firma immer mehr Umsatz machen wird. Unter anderem auch hier in Deutschland, wo das Getränk jedoch einige Jahre illegal war. [3]
